Kehrt der Hamburger SV mit seinen Talenten wieder in die Bundesliga zurück? Die Abteilung „Jugend forsch“ umfasst beim HSV sieben Spieler unter 21 Jahren, das jüngste Juwel ist 16.
Ein sehr guter Freund hat mir heute Nachmittag geschrieben, dass ihm im Fußball so ziemlich alles ab turnt, außer der Arbeit, die Tim Walter und Jonas Boldt beim Hamburger SV machen.
Interessante These. Denn gerade nach dem 0:1 gegen Hansa Rostock rumorte es in der „Medienstadt“ Hamburg (die eigentlich keine Medienstadt mehr ist) doch gewaltig. Ein solcher Rückschlag gehört in so einer langen und wechselhaften Saison aber dazu. Gerade, wenn man eine Mannschaft hat, die mit einem Altersschnitt von 23,6 Jahren das jüngste Team der 2. Liga ist und unter permanentem Erfolgsdruck steht.
Jüngster HSV-Profi aller Zeiten
Mir hat der HSV zuletzt auch Spaß gemacht, beim 2:0 in Bielefeld. Und mit der Einwechslung des erst 16 Jahre alten Omar Megeed, der schon beim 1:0-Heimerfolg gegen den 1. FC Heidenheim im Kader stand, für Torjäger Robert Glatzel, da stand das Thema für diesen News-Blog eigentlich schon fest.
Megeed, der sonst in der U19 Bundesliga zu Hause ist, ist nämlich einer von sieben Spielern im Kader von Trainer Tim Walter, die unter 21 Jahren sind.
Er ist nun der jüngste Spieler des Hamburger SV im Profifußball und löste Josha Vagnoman ab, der am 10. März 2018 beim 0:6 in der Bundesliga beim FC Bayern München im Alter von 17 Jahren, 2 Monaten und 27 Tagen im wahrsten Sinne des Wortes ins kalte Wasser geworfen wurde.
Jüngster HSV-Torschütze aller Zeiten in der ersten oder zweiten Bundesliga ist Jann-Fiete Arp (inzwischen Holstein Kiel / C4T berichtete), der am 28. Oktober 2017, im Abstiegsjahr des HSV aus der ersten Liga, im Alter von 17 Jahren, 9 Monaten und 22 Tagen bei Hertha BSC (1:2) netzte.
Über Ransford-Yeboah Königsdörffer, den Neuzugang von Dynamo Dresden, haben wir ebenfalls bei C4T bereits berichtet. Der 20-jährige Mittelstürmer ist es aber nicht allein. Die Mischung aus erfahrenen Zweitligaprofis wie Torhüter Daniel Heuer-Fernandes, Sonny Kittel (29) und Robert Glatzel (28) und jungen Talenten könnte dieses Mal in Hamburg erfolgversprechend sein.
Mit Bent Andresen (19), dem verletzten Valon Zumberi (19) und Elijah Krahn (18) warten drei ganz junge noch auf ihr Profi-Debüt, sie kamen allesamt aus der zweiten Mannschaft der Hamburger, die in der Regionalliga Nord spielt und wo sich für jeden Scout der Gang zur Wolfgang-Meyer-Sportanlage an der Hagenbeckstraße lohnen dürfte.
„Bär-Ruhe am Ball“
„Die nächsten jungen Wilden warten schon“, schrieb BILD Hamburg in weiser Voraussicht schon im Oktober 2021 über diese Spieler. „Innenverteidiger Valon Zumberi (19) wird von vielen Experten eine Profi-Karriere vorausgesagt“, so das Boulevardblatt, „der U21-Nationalspieler des Kosovos ist Kopfball- und Zweikampfstark, hat zudem ein gutes Aufbauspiel. Zumberi kam 2010 aus Norderstedt zum HSV.“ Über Krahn schrieb BILD Hamburg: „Den Kapitän der U19-Bundesliga-Mannschaft, bis 2015 bei Concordia, zeichnet sein elegantes Spiel im defensiven Mittelfeld der A-Jugend aus. Auffallend seine Bärenruhe am Ball.“
Es sollte eine Frage der Zeit sein, bis auch dieses HSV-Trio sein Profi-Debüt gibt.
20 Jahre und schon der neue Abwehrchef, das gilt für Mario Vuskovic, den der HSV von Hajduk Split geholt hat. Drei Millionen Euro ließen sich die Hansestädter, die in dieser Woche wieder mal ein unmoralisches Angebot von Investor Klaus-Michael Kühne erhalten haben, die Dienste des jungen Kroaten kosten.
Durch die vielen jungen Spieler hat Tim Walter („Mein Gott, Walter!“) vor allem auf den offensiven Flügelpositionen eine ideale Konkurrenzsituation geschaffen, die der Mannschaft gut tun wird. Mit Neuzugang Jean-Luc Dompé, mit 27 nicht mehr unter „Talent“ zu führen, von Waregem aus Belgien, Ogechika Heil, Königsdörffer (Torschütze in Bielefeld), Kittel und Bakery Jatta, Megeed und anderen hat der HSV in diesem Mannschaftsteil ein Überangebot.
Viel Glück!