Sturm-Talent Michael Udebuluzor: Chance beim FC Ingolstadt?

Nach dem Abstieg mit dem FC Ingolstadt aus der 2. Bundesliga wird man Sturm-Juwel Michael Udebuluzor (18) wohl wieder in der U19 der Schanzer sehen. Der Nigerianer kam 2018 aus Hongkong nach Deutschland und erfüllte sich den Traum vom Profi.

(C4T / cger) Kitchee SC Jugend. Das war 2018 der Verein, von dem aus Michael Udebuluzor (18) seine Reise in Richtung Profifußball startete. Mit ihm ging damals mit Ekenedilichukwu Ogwu (17), jetzt Shatin in der Hongkong First Division, noch ein zweiter nigerianischer Jugendspieler.

Zweitbester Torschütze in Ingolstadts U19

Über Bad Aiblings U17 landete Udebuluzor schließlich 2021 in der U17 des FC Ingolstadt. Ein Jahr später machte er in der A-Jugend-Bundesliga Süd/Südwest mit 10 Tor-Beteiligungen (9 Treffer) in 19 Spielen nachhaltig auf sich aufmerksam, wurde der zweitbeste Torschütze der Schanzer-U19 in dieser Saison.

In der 2. Bundesliga konnte sich Udebuluzor nicht mehr empfehlen. Beim 2:3 der „Schanzer“ bei Hannover 96 am letzten Spieltag der Saison 2021/2022 schaffte er es zwar erstmals in den Profikader der Ingolstädter, blieb aber ohne Einsatz.

Der Abstieg des ehemaligen Bundesliga-Klubs aus Bayern (2015 bis 2017 in der ersten Liga) stand schon vorher fest.

Bundesliga-Stadien-Atmosphäre motiviert jeden Spieler

„Vor dem Spiel war es einfach sehr schön, sich in so einem Stadion und bei so einer Atmosphäre aufwärmen zu dürfen. Du bist noch motivierter! Während des Spiels war es sehr spannend“, beschreibt der in Hongkong geborene Sohn des früheren nigerianischen Profis Cornelius Udebuluzor sein Erlebnis in der 2. Bundesliga in der Arena in Hannover im Gespräch mit dem Portal Transfermarkt.de.

Als er von der Nominierung durch Cheftrainer Rüdiger Rehm hörte, sei er natürlich „sehr glücklich“ gewesen.

Diese Freude kann ich sehr gut nachvollziehen. Die Atmosphäre in einem Bundesliga-Stadion ist für einen jungen Spieler immer etwas, was auf ewig in Erinnerung bleibt. Ich habe das 1987 als Spieler im altehrwürdigen Stadion des FK Pirmasens (ehemals 2. Bundesliga Süd) und später u. a. 1998 im legendären Bruchweg-Stadion in Mainz als Team-Manager erleben dürfen.

Hinter Michael Udebuluzor waren auch andere Klubs aus dem Freistaat her. Die SpVgg Unterhaching, die mit Karim Adeyemi (20, BVB / C4T berichtete) ein Jahrhundert-Juwel gescoutet hat und nun von seinem Transfer von RB Salzburg zu Borussia Dortmund profitiert, hatte Interesse an dem 1,86 m großen Mittelstürmer, ebenso wie Drittligist 1860 München.

Auch der VfB Stuttgart und Wolverhampton fragten an

„Ich habe das Vertrauen des Vereins gespürt, und die Gespräche mit den Verantwortlichen haben mich sehr überzeugt“, begründet er seine Entscheidung pro Ingolstadt und meint im Interview mit Transfermarkt.de: „Ich denke, dass ich meine Ziele hier schneller erreichen kann als bei anderen Vereinen.“ Auch als beim VfB Stuttgart oder den Wolverhampton Wanderers, die im vergangenen Jahr wohl eine Anfrage abgegeben hatten.

Sein Vater, Ex-Profi Cornelius Udebuluzor (u. a. in Griechenland und Hongkong für diverse Vereine am Ball), habe „viel Geld in die Hand genommen“, um ihm den Traum vom Fußball zu ermöglichen. Die Unterstützung durch die Familie ist gerade in diesen jungen Jahren für einen Spieler das allerwichtigste.

Udebuluzor zu Transfermarkt.de: „Mein Vater war selber Fußballprofi in verschiedenen Klubs in Europa und wusste, dass im deutschen Jugendfußball gute Arbeit geleistet wird. Daraufhin hat er mich ins Ausland gebracht, damit ich mich sowohl fußballerisch als auch menschlich weiterentwickle.“

Kein Start ist in diesem Geschäft leicht. Mit 14 Jahren in ein fremdes Land zu kommen, war für Udebuluzor eine Herausforderung: „Es war am Anfang sehr hart für mich, mit der Zeit hat man sich aber daran gewöhnt. Als ich in den Winterferien oder im Sommer nach Hause fliegen wollte, um meine Familie zu sehen, war das leider nicht möglich aufgrund der Vorbereitung oder der Schule.“

Corona, in Asien ein noch größeres Thema als in Europa, sorgte dafür, dass Udebuluzor mehr als drei Jahre lang seine Familie nicht sehen konnte. Das hatte einen enormen Impact: „Es ist immer noch nicht einfach. Aber ich versuche, jeden Tag positiv zu bleiben und mir klar zu machen, dass ich viel aufgegeben habe, damit ich das Ziel erreiche, Fußball-Profi zu werden.“

Schon vor dem Start der Vorbereitung in die Dritte Liga, an der er definitiv teilnehmen wird, will Udebuluzor nun hart arbeiten. „Dann“, so sagt er den Kollegen von Transfermarkt.de, „werden wir sehen, was passiert.“

Viel Glück!

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