Die U19 des Würzburger FV hat einen echten Coup gelandet. Und sie mischt um den Aufstieg in die A-Jugend-Bundesliga mit. Diese junge Truppe hat sich CHANCE4TALENTS einmal näher angeschaut.
(C4T / cger). Mein alter Freund Friedrich „Friedi“ Schacht, Vereins-Historiker von Fortuna Düsseldorf und F95-Kolumnist für die Zeitung Rheinische Post, hat mir im Prinzip die Steilvorlage für diese Kolumne geliefert. „Wow! Das freut mich aber für meine Freunde vom FV 04 Würzburg! Die U19 schlägt den Bundesliga Spitzenreiter im Pokal verdient mit 2:1 vor immerhin 450 Zuschauern!“, jubelte der gute „Friedi“ am 15. November 2021 auf seiner Facebook-Seite.
Da hat es bei mir geklingelt. Denn: Junge Wilde, die in der Rolle des Underdogs einen Arrivierten raus hauen, sind ohnehin per se ein Fall für CHANCE4TALENTS. Was also liegt da näher, als sich den Würzburger Talentschuppen einmal anzuschauen?
Auf der Würzburger Homepage sind die Sieger von der Mainaustraße jedenfalls gebührend gewürdigt worden. Und zwar mit dem in solchen Fällen inzwischen lieb gewonnenen Kabinen-Selfie zu finden. Es ist ein Erfolg, der für die jungen Würzburger aber nicht aus dem Nirwana kommt.
Würzburger U19 als Außenseiter in die Aufstiegsrunde
Am 25. Oktober 2021 hat sich die Mannschaft von Trainer Christian Breunig bereits für die Aufstiegsrunde zur Junioren-Bundesliga qualifiziert. Ein 2:2 bei der U19 des fränkischen Rivalen und Bundesligisten SpVgg Greuther Fürth reichte dafür aus. „Es ist geschafft! Vor der Saison hat wirklich niemand damit gerechnet, aber die U19 des Würzburger FV qualifiziert sich als Bayernliga-Aufsteiger für die Aufstiegsrunde in die Junioren-Bundesliga“, hieß es dazu auf der Würzburger Vereins-Homepage.
Vorangegangen waren drei Heimsiege aus drei Spielen. Dazu kam der 3:2-Derbysieg bei den Nachwuchsspielern der Würzburger Kickers am 7. Oktober 2021. „Wir sind die Nummer eins der Stadt“, so feierte man das beim WFV.
Die Pokal-Sensation gegen den „Club“, den bekanntesten und erfolgreichsten Fußballverein der Region, krönte den goldene Herbst für die Würzburger. Spieler wie der im Abschluss und in der Tor-Vorbereitung starke Tim Herbert (zwei Tore im Derby gegen die Würzburger Kickers), Elyesa-Adem Korkmaz (erzielte wie Tim Herbert drei Tore in acht Spielen) oder Fabio Tudor haben sich beim Bayernliga-Klub nachhaltig ins Gedächtnis gebracht. Der aus der eigenen U17 hoch geholte Innenverteidiger Luis Wagner (18) hat sich direkt ins Team gespielt.
Würzburgs prominentester Spieler wirkte auch beim FC Bayern
Der Vorgängerverein des WFV, der 1. FV 04 Würzburg, der 1981 in die Insolvenz ging, ist vielen Nostalgikern sicher noch aus seiner Zeit in der 2. Bundesliga Süd (1976 bis 1980) ein Begriff. Und wenn nicht der Klub, dann doch der berühmteste Spieler, den die Nachwuchsabteilung des Würzburger FV hervorgebracht hat!
Es ist der 1980 in Würzburg geborene Steffen Hofmann. Der Mittelfeldspieler aus der Würzburger Jugend wurde 1996 vom FC Bayern gescoutet, machte für den deutschen Rekordmeister aus München nur ein Bundesligaspiel. Nach vier Jahren und 109 Liga-Spielen für den Stadtrivalen 1860 München wechselte er 2006 zu Rapid Wien. Mit 554 Pflichtspielen für die Hütteldorfer ist Hofmann Rekordspieler von Rapid.