SC Freiburg: Zwei Teams, zwei Sieger – und jede Menge Talente

Noah Atubolu (m., mit Nils Petersen und Mark Flekken beim letzten Bundesliga-Spiel des SC Freiburg 2022/2023 bei Eintracht Frankfurt), war für die Talente des SC Freiburg II ein überragender Torhüter in der 3. Liga. Foto: Imago Images

Der „heimliche Gewinner“ der Saison 2022/2023 ist der SC Freiburg. Die Profis von Trainer-Legende Christian Streich (58) erreichten die Europa League, die U23 von Thomas Stamm (40) lieferte in der 3. Liga eine Reihe von Rekorden.

So können Prognosen danebengehen! Vor der Saison wurden die „kleinen Streichs“, wenn Sie hier öfters mitlesen, wissen Sie, dass dies anerkennend und nicht despektierlich gemeint ist, als Abstiegskandidat gehandelt. Auch in der 3. Liga gehen die Uhren nicht anders, das zweite Jahr ist für einen Aufsteiger meist das schwerste.

Aber: Freiburg II setzte sich über diese alte Regel hinweg, holte sich mit überragenden 70 Punkten, dabei 20 Siegen – nur Meister SV Elversberg (21) gewann häufiger – den zweiten Platz.

Und das mit dem im Schnitt jüngsten Team der Liga: 22,3 Jahre beträgt der Altersdurchschnitt.

Von den Youngsters, die der Schweizer Trainer Thomas Stamm (40) aufbot, waren 20 maximal 21 Jahre alt. Sie weckten natürlich Begehrlichkeiten.

„Enorme Frühreife“

Die meisten Spiele unter den Freiburg-Talenten machte Lars Kehl (21), der 37-mal zum Einsatz kam – und nun mit dem VfL Osnabrück in die 2. Liga wechselt.

Einziger Top-Spieler, der nicht mehr in die Rubrik „Talente“ fällt, war Mittelstürmer Vincent Vermeij (28). Der Niederländer erzielte 25 Tore in 36 Drittliga-Spielen und schließt sich nun Fortuna Düsseldorf an.

„Das spricht für die enorme Frühreife der Mannschaft um die jungen Führungsspieler Yannik Engelhardt und Philipp Treu“, schrieb das Kicker-Sportmagazin vor dem Saisonfinale am 25. Mai 2023. Aus der Serie „Die Halbstarken.“

Bester Wert einer zweiten Mannschaft

70 Zähler sind eine Rekordmarke. Mehr Punkte hatte noch nie eine zweite Mannschaft eines Erst- oder Zweitliga-Klubs in der dritten deutschen Profiliga geholt.

34 Gegentore bedeuteten die beste Abwehrleistung der 3. Liga.

Auch dank dem Torwart-Talent der 3. Liga: U21-Nationalkeeper Noah Atubolo (21) erwies sich als Turm in der Schlacht, blieb in 25 Spielen ohne Gegentor geblieben. Das ist eine Quote von satten 46,3 Prozent.

Unter allen Torhütern der 3. Liga mit 50 oder mehr Einsätzen ist nur Marjan Petkovic (47,2 Prozent) von Eintracht Braunschweig besser gewesen.

Auch ist Freiburg das Team mit den meisten, eingesetzten Spielern in Liga 3: 39 Akteure bot Trainer Stamm auf.

14 Spieler erzielten 52 Tore für Freiburg II – nur Absteiger Bayreuth und der Hallesche FC (je 12) und Dynamo Dresden hatten weniger Torschützen. Kann man mal so machen.

SC Freiburg II – Die Talentschmiede aus der 3. Liga. Das nächste Talent ist schon im Anflug: Der 19 Jahre alte Innenverteidiger Franci Bouebari aus der zweiten Mannschaft von Ligue-1-Klub Racing Straßburg. Mit 1,92 m eine echte Kante, machte Bouebari in der abgelaufenen Spielzeit zwei Partien für Racing in der Ligue 1. Möglich, dass er auch in Christian Streichs Erstliga-Kader zum Zug kommt.

Viel Glück!

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